Vorwort

Im Folgenden finden Sie eine kleine Kurzbiografie, in der ich ein paar wichtige Stationen meines Lebens skizziere. Dabei geht es mir nicht um Selbstbeweihräucherung. Ich will auch keine Lobeshymnen oder Mitleidsbekundungen. Es geht mir vielmehr darum zu zeigen, dass die eigene Zufriedenheit zu wesentlichen Teilen von den eigenen Einstellungen und Entscheidungen und nicht (nur) von äußeren Umständen abhängt…

Kurzbio

Mein Name ist Marc Rodenberg. Ich bin Künstler. Zielorientiert, aber experimentierfreudig. Perfektionist. Kunst ist für mich niemals Selbstzweck, sondern immer eine besondere Art der Kommunikation. Sowohl Ursprung als auch Ziel meiner Kreativität ist zumeist die gedankliche Reflexion. Ich möchte Impulse geben. Ich möchte berühren und zum Denken anregen.

Geboren 1981 in der norddeutschen Provinz hatte ich das Glück, eine wohlbehütete Kindheit erleben zu dürfen. Die Schule interessierte mich allerdings eher so mäßig. Viel interessanter fand ich schon damals alles, was irgendwie mit Kunst zu tun hatte. Mit sechs Jahren habe ich mit der Musik, mit neun Jahren mit dem kreativen Schreiben angefangen. Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich meine erste Kamera bekommen.

Während der ersten Schuljahre war ich eher unauffällig. Doch je älter ich wurde, desto klarer wurde mir, dass ich irgendwie anders bin. Während meine Freunde ihre ersten Erfahrungen in der Disco machten, saß ich stundenlang bei meinen Eltern im Keller und habe Musik gemacht. Klingt traurig, war es aber nicht.

Nach dem Abitur hat sich dann vieles verändert. Ich habe meinen Zivildienst auf der Intensivstation des städtischen Krankenhauses geleistet. Ich sah das Leben und ich sah den Tod. Beides war prägend. Eine der Erkenntnisse: Das Leben ist zu kurz um schüchtern zu sein. Ich lernte, offener und mutiger zu sein. Ich fühlte mich wie befreit. Das Leben konnte kommen.

Mit dieser Einstellung bin ich nach Hannover gezogen. Der eigentliche Plan war, sich ein Jahr lang auf die Aufnahmeprüfung der Musikhochschule vorzubereiten. Als klar wurde, dass ich aufgrund von Problemen mit meinem linken Handgelenk das Studium nicht würde absolvieren können, ging ich für einige Zeit nach Paris. Einfach so. Ich kaufte mir jeden Morgen ein Croissant de beurre und aß Melone auf dem Eiffelturm. Ich ließ mich treiben zwischen extravaganten Straßenmusikern und Gemälden von Monet und Picasso.

Innerlich neu geordnet kehrte ich nach Hannover zurück und begann mein Studium an der Leibniz Universität. Dort erlaubte ich mir einen Luxus: Ich studierte einfach das, was mich interessierte. Ich schrieb mich ein in Philosophie und Literaturwissenschaft und beschäftigte mich in den folgenden Jahren insbesondere mit Fragen der Ethik und (post-)moderner Literatur. Kafka, Kant und Dürrenmatt zwischen Hirnforschung und Psychologie.

Mitten im Studium traf es mich allerdings wie der Schlag. Diagnose: Depression. Wie aus dem Nichts. Ich wachte eines morgens auf und alles war anders. Ich fühlte nichts. Alles war leer. Dann das Übliche: Therapie und Medikamente. Hat geholfen. Selbsterkenntnis ist eine feine Sache.

Nach meinem Studienabschluss entschied ich mich gegen eine Promotion. Ich hatte genug vom akademischen Betrieb und wollte hinaus ins Leben. Gesagt, getan. Finanziell hielt ich mich mit meinem Job als freiberuflicher Musiklehrer über Wasser. Abgesehen davon gab es seither für mich nur noch eine Regel: Ich mache nur das, was mir gefällt und wovon ich überzeugt bin. Hat sich bewährt. Leben ist schön. Zumindest, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft.

Zwei Ereignisse der letzten Jahre möchte ich allerdings noch erwähnen, weil sie prägend für mich, meine Überzeugungen und meine Kunst waren. Der erste dieser zwei Vorfälle war der plötzliche Tod meines Vaters. Er war sechzig. Kammerflimmern. Ende. Der Zweite war ein Verkehrsunfall. Ich flog durch die Luft, während ich die Sonne wie in Zeitlupe vorbeiziehen sah. Glück im Unglück. Mein Kopf blieb heil. Mit dem Schrecken davon gekommen. Beide Ereignisse habe ich gut überstanden. Sie waren wegweisend. Das Leben bleibt kostbar.

Heute bin ich zufrieden und voller Tatendrang. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, über (vermeintliche) Grenzen hinweg zu denken und Etabliertes zu hinterfragen. Ich möchte inspirieren und berühren. Wer glaubt, nichts verändern zu können, hat schon verloren. Klingt esoterisch, ist es aber nicht. Ich habe gelernt, was wichtig ist und was nicht. Vor diesem Hintergrund lebe ich mein Leben, sowohl beruflich, als auch privat. Ich schätze Aufrichtigkeit, Humor und Zuverlässigkeit. Ich bin dankbar für meine Freunde, meine Familie und jeden Tag. Ich genieße die Freiheit. Gerne weiter so.